Cranberrysaft bei Blasenentzündung - Ein Mythos?
Harnwegs- oder Blasenentzündungen sind schmerzhaft und unangenehm. Da bei uns Frauen die Harnröhre wesentlich kürzer ist als bei Männern, treffen sie uns leider umso häufiger, denn Bakterien können durch eine kürzere Harnröhre weitaus schneller eindringen. Dies passiert zum Beispiel häufig während des Geschlechtsverkehrs oder durch eine falsche Säuberung nach dem Gang zur Toilette.
Ist man davon betroffen, greift man schnell zur Cranberry, der deutschen Moosbeere - ob als Saft, in Form von Tabletten oder als Kapseln. Grund für die Annahme, dass die Cranberry gegen Blasenentzündungen helfe, ist, dass die in der Cranberry enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) die Innenwände der Harnwege, sowie die Blase vor Bakterienbefall schützen indem sie die Anheftung dieser an die Schleimhaut des Harntraktes verhindern.
Eine wirkungslose Essenz?
Hier spalten sich Meinungen und Erfahrungen sowie Ergebnisse aus Studien deutlich. Was aber festzustehen scheint, ist, dass die Cranberry ein hilfreiches Mittel zur Vorbeugung von Entzündungen im Bereich der Harnwege ist. Dass sie jedoch ihre Wirkung zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten entfalten kann, muss sie täglich eingenommen werden. Als Therapie lässt sie sich trotz allem leider nur zweitrangig betrachten.
Anders als die Wirkung der Cranberry, gibt es mehrere Hausmittel, deren Wirkung bei Harnwegsinfekten unumstritten scheint, wie beispielsweise Bärentraubenblätter-Tee, der als wahrer Bakterienschreck fungieren soll. Die ledrigen Blätter des Heidekrautgewächses lassen sich somit optimal bei Entzündungen der ableitenden Harnwege einsetzen. Im Gegensatz zu Bärentraubenblättern, sind Brennnesseln uns allen eher bekannt. Für die harntreibende Wirkung der Brennnessel, ist ein hoher Mineralgehalt von Kalium verantwortlich. Voraussetzung für den Effekt ist jedoch, dass gleichzeitig auch reichlich getrunken wird, sodass die Blase sowie die Harnröhren ausreichend gespült werden können. Die Goldrute, welche nicht nur die Leistungsfähigkeit der Nieren steigert, soll zudem ebenfalls harntreibend, entzündungshemmend sowie krampflösend wirken und wird deshalb ebenso gerne als Tee gegen Harnwegsinfekte eingesetzt. Auch die Petersilie soll als Tee angesetzt, dank ihrer ätherischen Öle, einen krampflösenden Entwässerungseffekt haben.
Allgemein helfen aber auch einfache Wärmeanwendungen, die die Durchblutung anregen, wie beispielsweise Fuß- oder Sitzbäder. Grundsätzlich gilt, sich stets warm zu halten, da somit die Durchblutung gesteigert wird und vermehrt Abwehrtruppen des Körpers an die Entzündungsherde gelangen.